Die zentrale Erkenntnis des Events: Der öffentliche Verkehr (ÖV) und der Tourismus befinden sich nicht im selben Wagen und reisen auch nicht im gleichen Tempo.er Dennoch kommen wir nur zusammen ans Ziel.
Rund 250 Akteur:innen des Walliser Tourismus nahmen auf Einladung der Walliser Tourismuskammer am Rendez-Vous du Tourisme an der Foire du Valais teil. Auf dem Podium standen fünf Referent:innen aus dem Bereich Mobilität. David Fattebert, Regionaldirektor SBB Westschweiz, Marielle Desbiolles, Direktorin Transports de Martigny et Régions (TMR), Peter Luginbühl, Leiter Kundenservice & Betrieb Matterhorn Gotthard Bahn, Philippe Cina, Leiter Marché + Clients Suisse romande CarPostal und Vincent PellissierChef der Dienststelle für Mobilität des Kantons Wallis.
Ihre Vorträge ermöglichte es den Tourismusakteur:innen, die Herausforderungen des ÖV zu verstehen: Flottenerneuerungen und grössere Investitionen dauern oft Jahrzehnte bis zur Umsetzung, die Unterhaltskosten der Infrastruktur sind hoch und die Regelung der Betriebstarife sind komplex. Hinzu kommt der Platzmangel durch den steigenden Freizeitverkehr (meist Gruppen), mit Gepäck und Fahrrädern. Ausserdem befinden sich mehrere Bahnhöfe im Umbau.
Zum Auftakt des Rendez-Vous erinnerte der Co-Präsident ad interim der WTK, Luc Fellay, daran, wie entscheidend ein offener Dialog ist: Nur wenn Bedürfnisse im Tourismus frühzeitig erkannt, verstanden und ausgetauscht werden, können sich die öffentlichen Verkehrsmittel rechtzeitig darauf einstellen. Dabei müsse auch die Politik einbezogen werden. Denn grosse Infrastrukturprojekte – ob der Umbau eines Bahnhofs, der Bau eines Kreisels oder die Realisierung einer Seilbahnverbindung zwischen Tal und Berg – brauchen Zeit, durchlaufen komplexe Verfahren und vereinen oft unterschiedliche Interessen. Am Ende geraten sie nicht selten zwischen die Entscheidungswege von Exekutive und Legislative.